Am “Rand der Epidermis” ist neben der choreographischen Auseinandersetzung mit dem Thema der Haut (siehe: Skin) vor allem die Arbeit an einem Dramen-Text. (nominiert für den Retzhofer Dramapreis 2017)
Der Fokus der Textentwicklung liegt auf der Sichtbarmachung der molekularen Grundlagen des menschlichen Organismus und der Frage, wie sich Erinnerungen körperlich einschreiben. Als Gegenpol zur Auflösung der Körperlichkeit in einer Zukunft der virtuellen Welt soll nach einer künstlerischen Transformation gesucht werden, die zeigt welchen Einfluss biologische Prozesse auf unser Verhalten und unsere Gesellschaftssysteme haben. Dabei soll vor allem die Haut als Informationsträger, Schutzmantel und Sensorium im Zentrum stehen.
“Hülle mich ein. Duft von Germknödeln und geschmolzener Butter. Wie sie unsere Hälse hinunterrinnt und von gierigen Lippen in unseren Schoß tropft. Sehen wir die Welt noch unter Tischen. Als hätte man uns abgemessen und die Höhe der Möbel über unsere Köpfe gebaut.”
“Die Frauen tragen die Wände als Stücke auf ihren runden Rücken. Die Westen und Blusen gleiten von den Schultern der Menschen. Während sie ihre Nasen, die gekrallten Finger immer näher zueinander schieben. Die Blicke kriechen unter den Brillenrändern durch und bleiben dort hängen, wo man vergaß, die Liebe mitzunehmen.”